DFG verlängert drei Sonderforschungsbereiche an den UA Ruhr-Universitäten
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Gemeinsame SFB RESIST und MARIE verlängert
Die Universität Duisburg-Essen (UDE) und die Ruhr-Universität Bochum (RUB) können sich gleich doppelt über zwei gemeinsame verlängerte Sonderforschungsbereiche freuen: der SFB RESIST (Degradation und Erholung von Fließgewässerökosystemen unter multiplen Belastungen) und der SFB MARIE (Mobile Material-Charakterisierung und -Ortung durch Elektromagnetische Abtastung) gehen in die nächste Phase. Die DFG stellt für RESIST in der zweiten Phase etwa 14 Millionen Euro bereit, mit etwa 14,8 Mio. Euro fördert DFG nun die dritte Phase von MARIE.
Der SFB RESIST wird geleitet von Prof. Dr. Bernd Sures und Prof. Dr. Daniel Hering aus der Abteilung Aquatische Ökologie der Universität Duisburg-Essen. Neben 16 Forschenden der UDE sind Wissenschaftler*innen der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Kiel sowie des Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (Berlin) und des Umweltforschungszentrums Halle-Leipzig beteiligt. Gemeinsam mit den Partneruniversitäten der Universitätsallianz Ruhr setzt die Universität Duisburg-Essen strategische Schwerpunkte für die Spitzenforschung, so etwa durch die Berufung international renommierter Wissenschaftler*innen an das das Research Center One Health Ruhr der Research Alliance. Die Wasserforscher*innen sind außerdem im laufenden Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder mit dem Antrag REASONS: River Ecosystems in the Anthropocene - sustainable scientific SOlutioNS vertreten. „Wir wollen verstehen, wie diese Faktoren einzeln und in Kombination auf die Lebensgemeinschaften in Flüssen wirken – von Viren, Bakterien und Algen über Insekten bis hin zu Fischen. Zugleich untersuchen wir, welche Folgen das für zentrale Ökosystemfunktionen wie den Abbau von organischem Material und den Nährstoffkreislauf hat“, erklärt Prof. Dr. Bernd Sures, Sprecher des Sonderforschungsbereichs RESIST.
Geleitet wird der SFB MARIE von Prof. Dr. Thomas Kaiser (Sprecher), Leiter des Fachgebiets für Digitale Signalverarbeitung an der UDE, und Prof. Dr. Ilona Rolfes, Leiterin des Lehrstuhls für Hochfrequenzsysteme an der Ruhr-Universität Bochum. Beteiligt sind zudem die Universität Wuppertal, die TU Darmstadt, die TU Dresden und die Fraunhofer-Institute für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS/Duisburg) sowie für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR/Wachtberg). Die technologischen Grundlagen wurden in den ersten beiden Förderphasen gelegt: kompakte Sender und Empfänger, die selbst in Mobiltelefonen Platz finden, Signale bis zu 6 Terahertz verarbeiten und damit zu den leistungsstärksten Systemen weltweit gehören. In der jetzt beginnenden dritten Phase mündet die Technik in realen Szenarien und Prototypen, die Materialunterschiede im Mikrometerbereich erkennen. „Der nächste große Schritt ist nun der Sprung von der Machbarkeit unter idealen Bedingungen zum realen Einsatz in interdisziplinären Anwendungen“, ordnet Kaiser die kommende Forschung ein. „So hat die Gigahertz-Funktechnik zur Sprach-, Fernseh- und Datenübertragung unseren Alltag bereits stark verändert. Mit der Terahertz-Technik können Materialien an jedem Ort und zu jeder Zeit lokalisiert und erkannt werden und perspektivisch Funksysteme „auf Stecknadelkopfgröße“ miniaturisiert werden mit neuen, noch unerschlossenen Anwendungen zum Nutzen unserer Gesellschaft.“
SFB an der TU Dortmund verlängert
An der TU Dortmund wird der Sonderforschungsbereich/Transregio „Schädigungskontrollierte Umformprozesse“ (TRR 188) um weitere vier Jahre verlängert. Die Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund setzt damit ihre erfolgreiche Kooperation mit der RWTH Aachen fort. Von 2025 bis 2028 stellt die DFG den Wissen¬schaft¬ler*innen eine Förderung von rund zehn Millionen Euro zur Verfügung, um die Forschungsergebnisse aus den ersten acht Jahren um weitere Phänomene zu ergänzen und auf zusätzliche Umformprozesse sowie Materialien zu übertragen.
Prof. Yannis P. Korkolis vom Institut für Umformtechnik und Leichtbau (IUL) und designierter dritter Sprecher des TRR 188 erklärt: „Als Endergebnis der drei Förderperioden zielen wir auf einen Paradigmenwechsel in der Konstruktion, indem Hersteller die umformungsinduzierte Schädigung bei Fertigungsprozessen so anpassen können, dass sie das gewünschte Materialverhalten während des Betriebs erreichen. Gleichzeitig können sie Material- und Energieressourcen schonen.“
SFB an der Ruhr-Universität Bochum neu eingerichtet
Darüber hinaus wird an der RUB der Sonderforschungsbereichs 1683 „Interaktionsmethoden zur modularen Wiederverwendung von Bestandstragwerken“ neu eingerichtet. Sprecher ist Prof. Dr. Peter Mark von der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der RUB. Das Ziel des Vorhabens ist es, die Betonteile alter Gebäude für neue wiederzuverwenden. „Dieser Sonderforschungsbereich ist ein Musterbeispiel für die konkrete Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie“, sagt Prof. Dr. Martin Paul, Rektor der Ruhr-Universität Bochum.