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Gewässerökologe Peter Haase als International Champion ausgezeichnet

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Bird's eye view of woods by a river. Above it a portrait of Peter Haase. Please provide a copyright notice
Gewässerokologe Prof. Peter Hasse erhält mit dem Frontiers Planet Prize als „International Champion“ einen der weltweit höchstdotierten Auszeichnungen für Umweltforschung.
Der Gewässerökologe Prof. Peter Haase von der Universität Duisburg-Essen (UDE) wurde für seine Arbeit mit dem Frontiers Planet Prize der Frontiers Research Foundation als „International Champion“ ausgezeichnet. Mit einer Dotierung von einer Million Schweizer Franken – umgerechnet etwa 1,05 Millionen Euro – ist dies eine der weltweit höchstdotierten Auszeichnungen für wegweisende Umweltforschung.

Der Preis würdigt eine Untersuchung von Prof. Dr. Peter Haase und seinem Team zur biologischen Vielfalt an Bächen und Flüssen in ganz Europa, die in dem renommierten Fachjournal "Nature" erschienen ist. Haase forscht am Zentrum für Wasser- und Umweltforschung der UDE und am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt. Die Analysen der Forscher*innen an der UDE sowie dem Senckenberg Forschungsinstitut ergaben, dass die Vielfalt der Arten und ökologischen Funktionen in Flüssen in den letzten 50 Jahren im Durchschnitt zugenommen hat, diese positive Entwicklung jedoch seit 2010 zum Erliegen gekommen ist. Anhand der Forschungsergebnisse lassen sich Maßnahmen zur Erholung der Süßwasser-Biodiversität identifizieren, um die wichtigen Funktionen von Flussökosystemen zu verbessern.

„Um die Entwicklung der Lebensgemeinschaften in den Flüssen zu verfolgen, hat ein internationales Team unter meiner Leitung Zeitreihen zur biologischen Vielfalt an Bächen und Flüssen in ganz Europa zusammengestellt und ausgewertet“, erklärt Prof. Dr. Peter Haase und fährt fort: „Unsere Analysen ergaben, dass ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau infolge früherer sehr starker Belastungen, die Vielfalt der Arten und ökologischen Funktionen in Flüssen in den letzten 50 Jahren im Durchschnitt zugenommen hat. Diese positive Entwicklung ist jedoch seit 2010 zum Erliegen gekommen.“ Anhand wirbelloser Tiere, wie Muscheln, Krebse oder Eintagsfliegen von 1.816 Standorten aus Fließgewässern in 22 europäischen Ländern konnte das Team Verbesserungen durch Maßnahmen wie den Bau von Kläranlagen nachweisen. Gleichzeitig haben neue und anhaltende Belastungen in Bächen und Flüssen den positiven Trend seit 2010 gestoppt. Die Wissenschaftler*innen skizzieren zusätzliche Maßnahmen, um die Erholung der Süßwasser- Biodiversität voranzubringen und die wichtigen Funktionen von Flussökosystemen zu verbessern.

„Die Forschungsarbeit von Prof. Dr. Peter Haase ist ein wichtiger Bestandteil, Flüsse durch wissenschaftliche Lösungsansätze fit für die Zukunft zu machen“ betont Prof. Dr. Astrid Westendorf, Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der UDE. „Seine Auszeichnung unterstreicht den Erfolg unserer exzellenten Wasserforschung am Zentrum für Wasser- und Umweltforschung.“

„Diese exzellente und gesellschaftlich hoch relevante wissenschaftliche Arbeit wurde nun durch die Auszeichnung von Peter Haase als ‚International Champion‘ im Rahmen des Frontiers Planet Prize gewürdigt. Hunderte von Forschenden, 20 nationale Wissenschaftsakademien sowie 475 führende Universitäten und Forschungsinstitute haben sich bislang um diesen Preis beworben – wir sind daher unglaublich stolz auf den Erfolg von Peter Haase“, freut sich Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Die Frontiers Research Foundation ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in der Schweiz zur Unterstützung von Programmen, die wissenschaftliche Lösungen für ein gesundes Leben auf einem gesunden Planeten vorantreiben. Am Earth Day 2022 etablierte die Stiftung den Frontiers Planet Prize, der wissenschaftliche Durchbrüche würdigt, die zur Stabilisierung des Ökosystems des Planeten beitragen. Das Ziel ist es, den internationalen Wettbewerb anzuregen und wissenschaftliche Zusammenarbeit zu fördern, um lösungsorientierte Forschung zugunsten des Ökosystems weltweit zu beschleunigen und um auf die Krise des Planeten mit nachhaltigen Lösungen zu reagieren. Der Preis wird 2024 zum zweiten Mal vergeben.

Eine von Prof. Dr. Johan Rockström vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung geleitete Jury aus 100 Expert*innen wählt aus den nominierten Personen zunächst je einen „National Champion“ aus. Aus ihrer Reihe werden die drei „International Champions“ benannt und in einer Zeremonie gewürdigt. Die Institutionen der drei gekürten Personen erhalten jeweils eine Million Schweizer Franken, um die Forschung der „International Champions“ zu unterstützen und deren Forschungsergebnisse weltweit bekannt zu machen.