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Zukunftsvorstellungen für Ostasien

Auftakt des interdisziplinären Graduiertenkollegs „East Asian Futures“

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Foto: Drei Personen stehen draußen neben einem Backsteingebäude. Die Personen sind: Markus Taube und Christine Moll-Murata, Co-Sprecher und Co-Sprecherin des Graduiertenkollegs „East Asian Futures: Visions and Realizations on National, Transregional and Global Scales”, und Prof. Denise Manahan-Vaughan und Prorektorin Denise Manahan-Vaughan, Prorektorin für Struktur, Strategie und Planung der Ruhr-Universität Bochum. © Katja Marquard​/​RUB
Sprecherin Christine Moll-Murata (Mitte), Co-Sprecher Markus Taube und Prorektorin Denise Manahan-Vaughan haben das Graduiertenkolleg feierlich eröffnet.
Das Graduiertenkolleg „East Asian Futures: Visions and Realizations on National, Transregional and Global Scales” ist ein gemeinsames Pprojekt der Ostasienwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Universität Duisburg-Essen (UDE). Das Kolleg wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und zeichnet sich durch eine interdisziplinäre und internationale Ausrichtung aus.

Mit zunächst sieben internationalen Doktorandinnen und Doktoranden ist das geisteswissenschaftliche Graduiertenkolleg „East Asian Futures: Visions and Realizations on National, Transregional and Global Scales” in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) gestartet. Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ist das Kolleg ein Gemeinschaftsprojekt der Ostasienwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen, die im Forschungsverbund Alliance for Research on East Asia (AREA) Ruhr erfolgreich kooperieren.

Die Nachwuchsforscherinnen und -forscher werden von Professorinnen und Professoren beider Standorte gemeinsam betreut. In die Forschungsnetzwerke beider Universitäten eingebunden, können sie beide Bibliotheken nutzen und profitieren sowohl von Angeboten der Research School der Ruhr-Universität als auch vom Graduate Center Plus der Universität Duisburg-Essen.

Abweichende Vorstellungen im 20. Jahrhundert

In den kommenden vier Jahren ergründen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ostasiatische Vorstellungen von Zukunft im Vergleich zu denen in der westlichen Welt. Über das 20. Jahrhundert hindurch wichen ostasiatische Zukunftsvorstellungen erheblich von denen des Westens ab. Erst seit dem Beginn der beschleunigten Globalisierung in den 1980er-Jahren entwickelten sich einige Tendenzen parallel. So ist die Zukunft Deutschlands, Europas und der Welt heute nachhaltig durch die Interaktion mit Ostasien geprägt.

Die Dissertationen, die im Kolleg entstehen, sollen erforschen, wie Zukunftsvorstellungen entstehen, auf welchen Voraussetzungen sie beruhen und wie sie sich in Sprache, Religion und Ideologie, Individuum und Gesellschaft, Ressourcen und Technologie sowie Souveränität und Regierungsgewalt entfalten. Die jungen Forscherinnen und Forscher arbeiten zu den Zukunftsentwürfen in den Außenbeziehungen ostasiatischer Länder. Das umfasst Selbstbehauptung und Identität, postsozialistische Utopien in Nordkorea, sowie die Wirtschaftspolitik und Planung im frühen 20. Jahrhundert in China, Japan und Korea und kultur- und religionsgeschichtliche Zukunftsvorstellungen in Buddhismus und Konfuzianismus.

Starke internationale Ausrichtung

„Mit Doktorandinnen und Doktoranden aus Taiwan, China, Japan, Korea, Finnland und Deutschland ist die Gruppe sehr international ausgerichtet“, freut sich Prof. Dr. Christine Moll-Murata, Sprecherin des Graduiertenkollegs. Das innovative Potenzial des Programms liegt in seinem interdisziplinären Analyserahmen, erläutert sie weiter. Dieser erfasst geistes- und sozialwissenschaftliche Perspektiven. „Dies eröffnet ein neues Forschungsfeld in den Ostasienstudien, das bisher in makroregionaler Perspektive mit Fokus auf Moderne und Gegenwart noch nicht bearbeitet worden ist.“ Co-Sprecher des Kollegs ist Prof. Dr. Markus Taube.

Auftakt mit Gästen

Zum Auftakt am 9. Oktober 2023 im Beckmanns Hof der Ruhr-Universität Bochum haben der Historiker Prof. Dr. Rüdiger Graf vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und die Soziologin Dr. Lisa Suckert vom Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung Köln in zwei Vorträgen die Herausforderungen dieses Ansatzes aus jeweils geistes- und sozialwissenschaftlicher Sicht skizziert und mit dem Publikum diskutiert. Die Veranstaltung wurde auch als Videokonferenz übertragen.

Pressekontakt:

Prof. Dr. Christine Moll-Murata
Fakultät für Ostasienwissenschaften
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 28254
E-Mail: christine.moll-muratarubde