UA Ruhr Exzellenzcluster RESOLV startet in das Jahr 2025
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In RESOLV erforschen Wissenschaftler*innen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der TU Dortmund gemeinsam seit 2012 die Rolle von Lösungsmitteln in chemischen Reaktionen. RESOLV-Sprecherin Prof. Martina Havenith von der RUB berichtete in ihrem Festvortrag über das vergangene Jahr, das maßgeblich von der Ausarbeitung des Neuantrags und den Vorbereitungen der Präsentation des Exzellenzclusters RESOLV bei der Begutachtung in Bonn geprägt war. „Wir haben in 13 Brainstroming-Sitzungen über drei Jahre hinweg neue wissenschaftliche Herausforderungen identifiziert, die wir nur gemeinsam als starkes Team adressieren können“, berichtete Havenith. Die Bekanntgabe der Ergebnisse wird für den 22. Mai erwartet. Sowohl Prof. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund, als auch Prof. Martin Paul, Rektor der RUB, hoben die erzielten Erfolge an den beiden Standorten sowie die gute Zusammenarbeit der zwei Universitäten im Exzellenzcluster RESOLV hervor.
Technologien der Zukunft gestalten die Gegenwart

„Wir erleben gerade die zwei größten technologischen Transformationen der letzten 30 Jahre“, eröffnete Ehrengast Dr. Alessandro Curioni seinen Vortrag mit dem Titel: „Technologische Konvergenz und ihre Auswirkungen auf Wissenschaft und Gesellschaft“. Damit bezog er sich auf die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) und die Fortschritte im Bereich Quantencomputing. KI ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen und verändert rasant unsere Lebenswirklichkeit. Parallel dazu hat sich Quantencomputing von einem theoretischen Konzept, das einst nur auf akademischen Konferenzen diskutiert wurde, zu einem dynamischen Forschungsfeld entwickelt.
Während bisher der Einsatz noch auf einzelne akademische Probleme beschränkt ist, wird erwartet, dass Quantencomputing ab 2030 in der Lage sein wird, Aufgabenstellungen wesentlich effektiver und schneller zu lösen als die bisherigen Methoden dies zulassen. Damit werden dann selbst hochkomplexe Systeme ganzheitlich modelliert werden können. Curioni betonte, dass Industrie und Wissenschaft gemeinsam die Synergien dieser Technologien heben sollten, um Lösungen für die großen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln.
Auch RESOLV setzt neben physikalischen und thermodynamischen Modelle sowie spektroskopischen Daten zukünftig verstärkt auf den Einsatz von KI, um die Lösungsmittelforschung auf ein neues Niveau zu heben. Schon jetzt haben Wissenschaftler*innen in RESOLV Machine-Learning-Methoden zur Bestimmung intermolekularer Wechselwirkungspotentiale und für das Design von Reaktionen eingesetzt.



Preis für die beste RESOLV-Promotion in 2024
Dr. Klaus Engel, Mitglied des Hochschulrats der RUB hat den RESOLV-Promotionspreis für das Jahr 2024 verliehen. Er ging an Dr. Elie Benchimol, der an der TU Dortmund in der Arbeitsgruppe von Prof. Guido Clever promoviert hat, für die Erforschung von Lösungsmittel-Einflüssen auf chemische Gleichgewichte in selbstorganisierenden Systemen, sowie auf komplexe Käfigstrukturen und deren Umwandlungen in Netzwerken mit Wirt-Gast-Komplexen. Die Dissertation eröffnet ein neues Forschungsgebiet zu komplexen dynamischen Systemen von selbstorganisierenden Strukturen.
